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was bleibt

eine autobiografische Performance

Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg

Premiere 30.11.2017

Im Sommer 2017 habe ich angefangen Interviews mit meinem Vater zu führen, über seine Kindheit in der gerade entstandenen DDR, das Leben in der damaligen Karl-Marx Stadt, die Spuren des zweiten Weltkriegs, seine Großeltern, das Studium, die ersten Erlebnisse im Theater und die Gründung der Theatergruppe Zinnober in Ost-Berlin. Und irgendwann auch darüber wie er meine Mutter kennengelernt hat und seine ersten Erinnerungen an mich. An der Stelle bricht das Gespräch plötzlich ab und er bittet mich das Aufnahmegerät auszuschalten.

 

"was bleibt" ist das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit der Frage, wo die eigene Biografie eigentlich beginnt, und wie die Bilder und Geschichten der Mütter und Väter uns eigentlich doch meist unbewusst stärker prägen als wir es erahnen. Ausgehend von den konkreten biografischen Erlebnissen meines Vaters, versucht die Arbeit etwas über eine Generation und ihr Leben in der DDR zu erzählen und sucht gleichzeitig nach der Möglichkeit einer Vermittlung. Wie erzählt man von einem Land, das es nicht mehr gibt?

Ich konzipiere für jede Vorstellung eine neue Reihenfolge aus Dialogteilen und Regieanweisungen, die die jugendlichen Performer über Kopfhörer zugespielt bekommen. Dabei entsteht durch die Komposition immer wieder aufs neue die Biografie eines Mannes, angefüllt mit neuen Details, die wie die Erinnerung brüchig und sprunghaft ist. Die Performer kennen im Vorfeld nur Textfragmente und sprechen die eingespielten Texte live nach. Durch diese Konstellation spiegelt sich die Brüchigkeit der Erinnerung in der Art des Sprechens der Jugendlichen wieder und wird ein ambivalentes Verhältnis zwischen fragendem Kind und antwortendem Vater sichtbar - eine Beziehung, die prägt und gleichzeitig in ein unbeschriebenes Erwachsensein führt mit eigenen Verantwortlichkeiten und Aufgaben.

Konzept und Regie

Klemens Hegen

Dramaturgie 

Maximilian Wahnelt

Mit         

Benjamin

Dominic

Paul

Mentorat

Björn Mehlig

Eine Produktion von Klemens Hegen und der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg im Rahmen der Regiewerkschau Biografische Projekte

"Da waren Segelflugzeuge, die über ein…  eine utopische Landschaft hinwegfege. Der Garten meines Großvaters war voller Obstbäume. Man konnte kaum über die Bäume hinaussehen wenn die, wenn die volles Laub hatten. Dennoch war oben drüber, hin und wieder, Sonntags vor allem, Segelflugverkehr."

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