GOOD VIBES ONLY
In der Performance GOOD VIBES ONLY werden die Sprache und Formen des digitalen Kennenlernens auf Dating-Apps befragt. Wie verändern Dating-Apps wie Tinder, Grindr, Bumble und Co. unsere Sprache und damit unser Verhalten beim Kennenlernen? Welche Algorithmen und Auswahlmechanismen werden von den unterschiedlichen Plattformen angewendet um Menschen miteinander zu verknüpfen und gleichzeitig eine langfristige Nutzung und Kommerzialisierung der App zu garantieren?
Für die einen sind Dating-Apps wichtige Rückzugsräume und Möglichkeiten zum Austausch, für die anderen anonyme Räume für sexuelle Belästigung und Übergriffe. Diese Sprache beeinfluß auch das Verhalten und die Kommunikation in der quasi analogen Welt. Es ist ein Strom der Begegnungen und digitalen Selbstbeschau zwischen Erinnerung und Datenverlust, bei dem sich manche Begegnungen als Ablagerungen ansammeln. In good vibes only entsteht eine ambivalente künstliche Welt zwischen der physischen Präsenz des Performers und der digitalen Repräsentationen. In derdigital-textuellen Begegnung mit anderen werden Dating-Apps als Räume verhandelt, in denen Dystopien und Utopien aufeinanderprallen. Durch eine digitale Bildschirmmaske, Bewegungen und das Smartphone als Interface lernt der Performer digitale Doppelgänger und andere kennen – Erwartungen, Wünsche, Sehnsüchte, Intimität und Sorgen werden geteilt und zwischen Identitätskonstruktion, Bildbearbeitungsprogrammen und Verschönerungsfiltern verhandelt, während die physische Präsenz aus dem Blickfeld verschwindet.
Performance: Klemens Hegen
Dramaturgie: Marcin Miętus
Video: Cornelius Schaper
Produktion: Valentin Leuschel
GOOD VIBES ONLY ist eine Produktion von Klemens Hegen in Kooperation mit der RAMPE. Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Stuttgart und die Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart.