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POETRY OF FAILURE II

Schade, dass ich nicht da bin: ein Karaokeabend

von Laura Eichten, Klemens Hegen, Josefin Kwon, Milena Plach und Marcus Peter Tesch 

Performance​​

30. / 31.07.2021 jeweils 20 Uhr, HALLE 6 / Studio 2, München

Performance: Laura Eichten 
Regie: Klemens Hegen 
Text: Marcus Peter Tesch 
Kostüm: Josefin Kwon 
Regieassistenz: Milena Plach 

Grafik: Levin Stadler
Produktion: The Real Office 

Eine Produktion von Klemens Hegen in Kooperation mit HochX Theater und Live Art München, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR sowie dem Kulturamt der Stadt Stuttgart. 
POETRY OF FAILURE entstand im Rahmen einer Arbeitsresidenz am brut Wien, eingeladen von Handle with care selected by BEATE, imagetanz 2021. 

In den 1970ern entwickelte der Japaner Daisuke Inoue die erste Karaokemaschine der Welt. Karaoke, was übersetzt «leeres Orchester» bedeutet, stellte sich als millionenschwere Idee für die Unterhaltungsbranche heraus und machte eine weltweite Karriere. Im Gegensatz zu Daisuke Inoue: Er liess sich seine Erfindung nicht patentieren und verdiente daran kaum Geld.

POETRY OF FAILURE ist eine Auseinandersetzung mit dem Scheitern in mehreren Teilen. In wechselnden künstlerischen Teams um den Regisseur Klemens Hegen werden verschiedene Aspekte eines Begriffs herausgearbeitet, der ebenso existentiell bedrohlich ist wie neoliberal verwertbar. Die Ergebnisse dieser Arbeiten sind flüchtig und entstehen für den Ort und Kontext ihrer Aufführung.

Im ersten Teil versuchte der Regisseur Klemens Hegen in Wien einen der schwierigsten Ballettsprünge, den Grand Jeté, auszuführen. Im zweiten Teil beschäftigen er, die Schauspielerin Laura Eichten, die Kostümbildnerin Josefin Kwon und der Autor Marcus Peter Tesch sich nun in München mit einem Ort, an dem das Scheitern ebenso gefeiert wird, wie der Erfolg: Die Karaokebar.

Das Scheitern zeigt, wie privilegiert ein Mensch ist, der es sich leisten kann, wieder und wieder neu anzufangen. Und ist irreversibel für einen anderen. Immer aber wirft es uns zurück auf uns selbst, erscheint uns als singuläre Erfahrung, die uns abschottet von anderen.

In einer Soloperformance voller Schmonzetten, Ohrwürmer und Discohits fragt die Schauspielerin Laura Eichten, wer an welchen Orten für wen scheitern darf. Oder kann. Oder muss. Und schliesslich ganz generell nach der Darstellbarkeit des Scheiterns. So begibt sie sich mit dem Publikum in Situationen, in denen es – zumindest potentiell – möglich wäre, gemeinsam zu scheitern. 

POETRY OF FAILURE

Arbeitsresidenz Handle with care selected by BEATE, brut Wien 2021

Es gibt kein Leben ohne Scheitern und doch erzählen wir uns und anderen lieber Erfolgsgeschichten. Misserfolge finden ihren legitimen Platz höchstens als notwendige Zwischenschritte. poetry of failure ist der Versuch eines Paradigmenwechsels: Die Suche nach der Schönheit im Scheitern. In einem interdisziplinären Rechercheprojekt sucht Klemens Hegen nach Darstellungsmöglichkeiten des Scheiterns und arbeitet mit seinem Team an einer neuen Kultur des Versagens.

Gemeinsam werfen sie sich in ein Training des Unmöglichen: Das Erlernen des grand-jeté. Ein Spagatsprung aus dem klassischen Ballett, der nur nach jahrelangem Training gemeistert werden kann. Ein absurdes Unterfangen? Vielleicht, aber was passiert, wenn wir uns am Unmöglichen üben, wenn dem Sinnlosen, dem Zweckfreien, sogar dem Kontraproduktiven der Platz eingeräumt wird, der ihm zusteht? 

Von und mit Josefin Kwon, Theresa Kraus, Larissa Kramarek, Eva-Maria Kraft, Klemens Hegen und Arthur Fussy

 

Probenbesuch im Rahmen einer Residenz bei imagetanz 2021  und handle with care selected by BEATE am brut Wien März 2021.

      Interview mit Klemens Hegen: Die Schönheit des Scheiterns

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